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Büchernörgele

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„In unseren Kreisen“ von Georg M. Oswald


... oder "Wie man als Gutmensch mit der Realität kollidieren kann ...", könnte man diesen Roman auch nennen.

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Tatjana und Nikolai leben mit ihrer Tochter Marie in einem "angesagten Viertel". Es ist zwar nur eine 60 m² Wohnung, aber die Gegend ist gut und der Balkon ist schön. Ihr "Kreis" dort besteht aus gleichgesinnten Menschen mit akademischen Abschlüssen, an der Abrisskante des Mittelstandes mit der Befürchtung, über die dieselbe abzurutschen. Denn langsam müssen sie fürchten, dass sie sich das Wohnen dort und in der kleinen Wohnung nicht mehr leisten können. Durch steigende Mieten könnten sie Opfer der Gentrifizierung im Viertel werden.

Marie ist in der Grundschule und steht kurz vor dem Schulwechsel. Ihre Lehrerin hält sie für undiszipliniert und tut alles, um ihren Wechsel auf das Gymnasium unmöglich zu machen.

Da wählt Rose, die Tante von Tatjana den Freitod, weil sie schon lange Witwe ist und nun auch ihren letzten Kontakt zu ihrem verstorbenen Mann Rudolf verloren hat. Rudolf war Wilhelm Reich-Anhänger und hatte in seinem Arbeits- und Sprechzimmer einen Orgonakkumulator, den er sogar noch verbessert hatte. Bis vor Kurzem konnte Rose mit Rudolf kommunizieren, wenn sie in dem Gerät saß.

Tatjana wird Alleinerbin. Es ist ein wunderbares Haus im Bauhausstil in einem sehr guten Viertel, umgeben von wirklich reichen anderen Hausbesitzern. Und sie erbt auch ein Vermögen von 2,5 Mio. Euro, wodurch sie sich die Immobilienerbschaft leisten kann, ohne das Haus für die Erbschaftssteuer verkaufen zu müssen.

Eigentlich widerspricht ein Wechsel in diesen privilegierten "Kreis" ihren gutmenschlichen Idealen. Was werden ihre guten Freunde, die in ähnlicher Lage sind wie sie, davon denken? Die Freundschaft wird beendet sein.

Aber die Erbschaft gibt ihnen auch die Möglichkeit, Marie an einem katholischen Privatgymnasium anzumelden. Dafür kann man schon mal einige kleinere Zugeständnisse machen, man muss es sogar!

Als sie dann einziehen, bemerken sie, dass sie, so wie sie sind, eigentlich nicht in diese Nachbarschaft passen. Besonders dann, wenn ihre neuen Nachbarn, die Familie Hoffmann, die vor Geld stinken, man munkelt, Hoffmanns Vater wäre Waffenhändler gewesen, sie einladen zu Festen mit den anderen reichen Nachbarn. Tatjana und Marie fällt es leicht, sich einzugewöhnen, aber Nikolai tut sich schwer.

Da wirken einige "Biegemomente" auf die kleine, junge Familie. Es bleibt spannend, weil man wissen will, ob das ohne "Bruch" ausgehen wird.

Dieses Buch ist eine Parabel darüber, wie Prinzipien einem im Weg stehen können und was man alles tun könnte, wenn man sie außer Acht ließe.