08.05.2023 11:20

"Vier Signoras und ein pikantes Geheimnis - Ein Rimini-Krimi" von Giulia di Fano

Wie immer meine einleitenden Worte: Man muss professionell genug sein, um beim Rezensieren Dinge zu ignorieren, die einem persönlich nicht gefallen.
So gesehen ist es eine unterhaltsame Geschichte.

Die Profilerin Anna muss, nachdem sie aus Berlin in den Umkreis von Rimini umgezogen ist, ohne ihren Vater Gennaro und ihren Freund Markus Lepke auskommen. Aber sie hat drei Freundinnen, Tante Natti, Emilia und Fabia, mit denen sie in einem Krimi-Leseclub und auch sonst eng verbunden ist.

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Lepke ist Polizist in einer europäischen Spezialeinheit und in Den Haag stationiert und Annas Vater gilt offiziell als tot, aber nur offiziell. Inoffiziell versteckt er sich bei einem Freund in Urbino, weil ihm Rache eines Capo der N'Dranghetta droht, mit dessen Frau er vor Jahrzehnten den vermeintlichen Sohn des Capos, Luca gezeugt hatte.
Dieser Luca ist nicht immer ganz konsequent dargestellt, aber meistens ein schlimmes Bürschchen, das Papa "Capo" böse ist, weil der sein bisher luxuriöses Leben nicht mehr finanzieren will.

Ansonsten geht es um schöne italienische Landschaften rundum ein Ferienlandgut, "Agriturismo", das Tante Natti, einer ehemaligen Lehrerin gehört, meist trottelig geschilderte italienische Männern, schmackhaftes Essen und harmlose Andeutungen von erfüllten und nicht erfüllten Sexgelüsten der einen oder anderen der "vier Signoras", denen nichts Schlimmeres geschehen zu können scheint, als - ich zitiere:
"Wahrscheinlich würden sie mich dann nicht nur aus dem Krimi-Leseclub werfen, sondern mir die Schlüssel fürs Agriturismo wegnehmen. Oder sich nie wieder zusammen mit mir in einer Reihe an die Hauswand hocken, um zu pinkeln. Und ich wüsste nicht, was ich schlimmer fände."

Wenn es für die vier als Gruppe darauf ankommt, ist ihr Schlachtruf "Tits up!", was nicht unbedingt "Kopf hoch!", aber so was ähnliches bedeutet.

Wie gesagt, Bücher sind Geschmackssache!